Bjarki

Bevor wir vor drei Jahren angefangen haben, bei dir Unterricht zu nehmen, war Arbeit in der Halle sowohl für Bjarki, also auch für uns, „seine Menschen“, meistens irgendetwas zwischen „Och nö“ und einem „roten Tuch“. Wenn wir ihn mal in der Halle geritten sind, hatten wir eher selten wirklich Spaß.

Es gab einige Szenen, die man heute am liebsten streichen würde- so wie der Versuch - zugegebenermaßen ohne wirklich zu wissen wie- ein „Schenkelweichen“ zu reiten. Was natürlich nicht klappen kann, aber man weiß nicht wieso und am Ende sind sowohl Pferd als auch Reiter auf 180.

Das ist nur eines von vielen Beispielen aus einer Zeit, in der wir, ohne es zu wollen, immer wieder in solche Kämpfe mit Bjarki geraten sind-weil es uns an vielem, vor allem aber an der nötigen Kommunikation mit Bjarki mangelte.

Auch Bjarki hätte wohl nicht gedacht, dass sich das irgendwann mal so grundlegend ändern würde – und dann kamst du.

 

 

Wenn wir heute zurückschauen, dann tut es schon auch weh, sich einzugestehen, dass vieles schiefgelaufen ist. Umso dankbarer sind wir dafür, dass du es geschafft hast, dass es in unseren (Reiter-) Köpfen inzwischen schon ein paar Mal ein lautes *Klick* gegeben hat. Du hast uns so grundlegend verändert, dass wir es uns heute nicht eine Sekunde mehr anders vorstellen könnten.

 

Über das Horsemanship hast du uns begreifbar gemacht, wie wichtig *Focus, Feeling, Timing und Balance* sind um eine Kommunikation mit unserem Süßen zu ermöglichen-und das ohne Kommunikation keine Beziehung funktionieren kann. Die Pferd-Mensch-Beziehung macht da keine Ausnahme. Heute ist Bjarki viel menschenbezogener und verschmuster als früher. Er läuft heute frei neben uns her, im Schritt, Trab und Galopp, vorwärts, rückwärts seitwärts, kommt auf uns zu… es ist unglaublich so ein *unsichtbares Band* zu spüren und das Gefühl zu haben, dass Bjarki gerne bei uns ist und mit uns arbeitet. Im Moment üben wir weiter die *freie Acht* ..im Schritt und Trab ..und falschrum schaffen wir sie auch noch …wart’s nur ab

 

Reiten können wir Bjarki inzwischen auch nur mit Halsring, im Schritt, Trab, Galopp, rückwärts und-*oh Wunder* -sogar seitwärts. Und das ganz gelassen und ohne Protest. Eben weil du es geschafft hast uns kommunikationsfähig zu machen und Bjarki jetzt endlich sagen kann: „Ah danke, jetzt verstehe ich, was ihr von mir möchtet!“

 

 

Weil du uns aber auch immer mehr Wissen und Verstehen über die Biomechanik des Pferdes vermittelst und wir jetzt also wissen, das Kommunikation super wichtig ist, für die Gesundheit und Zufriedenheit eines Pferdes aber auch wichtig ist, die richtigen Muskeln zu trainieren und die richtige Bemuskelung zu fördern, haben wir mit der Kappzaumarbeit angefangen.

 

Heute arbeiten wir mit Bjarki an der Hand an der richtigen Stellung und Biegung im Schulterherein, Kruppeherein und auf der Traversale…. Im Schritt und inzwischen auch im Trab. Wir sind wahnsinnig stolz auf ihn, dass er als (viergängiger!) Isländer inzwischen sogar im Schulterherein und Kruppeherein einen flüssigen Trab halten kann. Das war natürlich Arbeit, aber eben ohne Kampf, sondern mit Geduld …und Focus! Heute müssen wir oft nur noch denken und …wow wow wow!!! …diese Verbindung ist einfach unbeschreiblich-und jedes zufriedene Kauen von Bjarki macht Gänsehaut (selbst jetzt beim Schreiben….absolut unbeschreiblich eigentlich!)

Auch beim Reiten gibt es diese Verbindung immer öfter –weil du unser eigenes Körpergefühl verbesserst und uns zeigst, wie unsere-zum Teil winzig kleinen, unbewussten-Bewegungen auf dem Pferd, Bjarkis Gleichgewicht und seine Gänge beeinflussen-und du hilfst uns zu verstehen, was die Biegung für Bjarki bedeutet. Dabei nimmst du Fühlen und Begreifen ganz wörtlich –und bringst uns auch schon mal selbst in die richtige Stellung und Biegung … gelegentliche *Autschs!* und die folgende Erkenntnis: Bjarki ist viel beweglicher als wir…“ miteinbegriffen. Aber genau durch solche Übungen schulst du unsere Körperwahrnehmung und wir erkennen Dinge wie: Stellen und Biegen im Stand ist für Bjarki nicht einfach sondern im Gegenteil *böses Poweryoga* ( Originalzitat ).

 

Dein Unterricht war schon immer mehr als bloßes Referieren. Du willst, dass wir wirklich verstehen, warum wir was tun und dass wir ein Gefühl entwickeln, für das was wir tun und wie wir es tun. Du hast uns in so vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Und am allermeisten lieben wir an Dir, dass Dein Unterricht immer lustig ist und man mit ganz viel Spaß lernen kann (dies haben wir bei Reitunterricht so noch nie erlebt). Wenn der Tag auch mal nicht so gut lief, sobald wir mit Dir und unseren Pferden in der Halle sind, ist alles vergessen und das entspannte, lustige und dennoch effektive Lernprogramm beginnt. Manchmal tut uns leid, dass wir Dich förmlich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treiben, aber letztlich ist der Erfolg doch ein kleines "in den Hallenboden beißen" wert.                                                            

 

Wir können heute viel bessere Menschen für unseren *Bjarkus Bombasticus* sein.

DANKE DANKE DANKE!!!!

 

…bleibt nur noch zu sagen: Fortsetzung folgt… es gibt noch jede Menge zu lernen, für Bjarki, aber wohl vor allem für uns. Einiges davon erscheint uns heute so weit weg wie vor drei Jahren Freiarbeit und Kappzaumarbeit im Trab.

 

Aber im Gegensatz zu damals haben wir gelernt:

 

*Die eigenen Grenzen beginnen dort, wo der eigene Horizont endet!*

( von wem hatten wir das noch gleich… ? )

 

Auf weiterhin erfolgreiche Arbeit mit unseren Pferdchen und das Du uns noch lange erhalten bleibst!

Wir freuen uns schon auf das Jahr 2013

 

Bjarki mit Matthias und Tami